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-Rezension- Rubinrot von Kerstin Gier

Samstag, 1. September 2012

Autor: Kerstin Gier
Titel: Rubinrot
Serienreihe: Teil 1/3
Verlag: Arena
345 Seiten, 15,99 €
ISBN-10: 3401063340
Genre: Jugendbuch / Romanze / Fantasy

Inhaltsangabe:
Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Das man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert! (www.amazon.de)

Meinung:
Ich bin ein großer Freund von Kerstin Giers witziger Art zu schreiben - und das, obwohl ich erst ein Ebook von ihr gelesen habe, was auch schon wieder fast ein Jahr her ist. Viel Gutes habe ich auch hier über ihre Fantasy-Trilogie gelesen, und da ich sowieso gerade in der Jugendabteilung meiner Bibliothek unterwegs war, habe ich den ersten Teil vor einiger Zeit einfach mal mit nachhause genommen, um zu schmökern und zu sehen, ob denn an den guten Worten etwas dran ist.
Gewissermaßen verschlingen kann man das Buch auf jeden Fall. Der Stil der Autorin ist schlicht und alles andere als besonders, aber dabei durch Charme und Witz auch wieder ein Goldstück der Unterhaltungsliteratur. Große Kunst mag das in gewissem Maße nicht sein, aber es ist auch ein ganzes Stück Arbeit, ein Buch nur mit Witz und Phantasie zu schreiben, ohne die Geschichte abflachen zu lassen. Ich war mir von Anfang an nicht sicher, ob die Autorin wirklich Fantasy würde schreiben können, ist sie doch in der humorvollen Romantik zuhause, aber man soll ja auch niemanden unterschätzen oder gar in Schubladen stecken.
Das Buch handelt von der sechzehnjährigen Gwendolyn und ihrer Familie in London, in deren Generation jemand mit dem Zeitreise-Gen geboren worden ist: eigentlich ist das nicht sie, sondern ihre Cousine, aber es stellt sich im Laufe der Geschichte heraus, dass das gar nicht stimmt, als Gwendolyn sich plötzlich in einem vergangenen London wiederfindet. Turbulent und ohne langen Atem bin ich als Leser mit der Protagonistin umher gesprungen, habe mir dies und das angesehen, hab auf einem Ball gelauscht und Gideon geküsst. Dabei ist mir nie langweilig geworden - ich war definitiv gut unterhalten. Das Einzige, was mich oftmals gestört hat, war die Tatsache, dass Gwendolyn sechzehn sein soll, sich aber wie eine höchstens Zwölfjährige verhält. Keinerlei Reife hat die Autorin ihr zugesprochen - zu Beginn des Romanes wirkt sie sogar eher beschränkt und durch ihre Tollpatschigkeit und Unwissenheit wie ein Kind, das dringend an die Hand genommen werden muss. Mit sechzehn mag man ja noch jugendlich sein, aber wenn ich Gwendolyn mit gleichaltrigen Protagonistinnen oder auch echten Menschen vergleiche, entspringt sie mir zu sehr dem Wilde-Hühner-Alter, was nicht glaubwürdig ist. Vor allem nicht in Verbindung mit einer Liebesgeschichte.
Was mich wahnsinnig verwirrt hat, war die Verstrickungen, wer mit wem verwandt ist und was manche Dinge auf sich haben. Vieles wurde einfach nicht aufgelöst - und irgendwie hat sich mir etwas Obskures in den Kopf gesetzt, nämlich dass Gwendolyn und Gideon über Ecken miteinander verwandt sind?!? Denn wenn ich das richtig verstanden habe, sind Lucy und Paul Gwendolyns Eltern und haben sie jedoch sozusagen zurückgelassen? Bitte sage mir jemand, dass ich da etwas schrecklich missverstanden habe. Ich glaube, ich lese zu viel zwischen den Zeilen, obwohl da nichts stehen sollte!
Außerdem ist das Buch ziemlich unabgeschlossen - wie vom Verlagslektorat mittendrin geteilt. Das hätte man meiner Meinung nach nicht tun müssen, auch wenn es ein Jugendbuch sein soll, weil es dadurch etwas zu locker wirkt.
Dem kommenden Film sehe ich mit Schrecken und Furcht entgegen. Ich fürchte, es wird sehr peinlich, aber mal sehen, vielleicht werde ich ja auch überrascht.

Fazit_______________________________________________________________________________________________
Alles in allem hat mir das Buch gefallen, sowohl Idee als auch Umsetzung verdienen ein Lob und ich lese auf jeden Fall die restlichen Teile sobald ich kann. Auch hier spielt die Romantik wieder eine große Rolle und wird hauptsächlich von mir belächelt - darüber kann dank des unverwüstlichen Humors der Autorin und somit auch der Prota jedoch gnädig hinweg gesehen werden. Ich vergebe vier von fünf Mandalas.





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